AN BORD DER GORCH FOCK
Die Operation „White Swan“
Auf dem Weg zu den Kanaren wurde Ende März das Segelschulschiff Gorch Fock zum Schauplatz einer außergewöhnlichen Mission mitten im Atlantik. Unter der Führung von Fregattenkapitän Bornkessel führte das Segelschulschiff die Operation WHITE SWAN durch – ein Unternehmen, das Perfektion, Teamarbeit und die traditionsreiche Seefahrtskunst vereinen sollte.
Der Name hinter der Mission
„Ein Traum in Weiß“
„Ein Traum in Weiß“ – der Name hinter der Mission Die Operation WHITE SWAN wurde nach dem Spitznamen der Gorch Fock dem „Weißen Schwan der Ostsee“, benannt. „Ich bin ehrlich gesagt kein Fan dieses Namens“, gab Kommandant Bornkessel zu, „aber in der englischen Übersetzung klingt er geheimnisvoll. Das passt perfekt zu unserer Mission.“ Das Ziel der Operation war ehrgeizig: ein ikonisches Foto zu schaffen, das die Eleganz und Dynamik des Segelschulschiffs festhält.
„Genau solche Bedingungen machen diese Einsätze so besonders – wir mussten alle Register ziehen.“
Fregattenkapitän Erkelenz, Erster Offizier
© Bundeswehr / Marcel Kröncke
Die Bedingungen
„Das Meer war unser Herausforderer“
Die Voraussetzungen waren ideal: 18 Knoten Wind, milde Dünung und sonniges Wetter, wie vom Bordmeteorologen angekündigt. Doch die See zeigte schnell ihre unberechenbare Seite. „Der zunehmende Wind war eine Herausforderung“, erklärte der Erste Offizier Fregattenkapitän Erkelenz. „Aber genau solche Bedingungen machen diese Einsätze so besonders – wir mussten alle Register ziehen.“
© Bundeswehr / Padberg
Die Mission verlangte von der Crew nicht nur großes Geschick, sondern erinnerte auch an Taktiken aus der Zeit der großen Seegefechte zwischen der Royal Navy und der französischen Marine Ende des 18. Jahrhunderts. Wie damals, als Schiffe ihre Positionen gegeneinander ausmanövrierten, musste die Gorch Fock sorgfältig geplant in die „Luv-Position“ gebracht werden, um die besten Bedingungen für das Begleitboot und die Fotografen zu schaffen.
Die Fotografen Obermaat Theska und Obermaat Kröncke hatten ebenfalls ihre Herausforderungen. „Im Beiboot zu fotografieren, während man von drei Meter hohen Wellen geschaukelt wird, ist nichts für schwache Nerven“, bemerkte Kröncke mit einem Augenzwinkern.
© Bundeswehr / Theska
„Die Bark schien für einen perfekten Moment lebendig zu werden. Dieser Moment wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben.“
Obermaat Theska
Das perfekte Foto
„Ein Moment für die Ewigkeit“
Der erste Versuch, das Schiff in Szene zu setzen, brachte nicht das gewünschte Ergebnis. Doch im zweiten Anlauf gelang der Crew das Meisterstück: Mit voller Besegelung und einer Geschwindigkeit von 13 Knoten zog die Gorch Fock majestätisch am Beiboot vorbei. „Die Bark schien für einen perfekten Moment lebendig zu werden.“, schwärmte Theska. „Dieser Moment wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben.“
Auch Kommandant Bornkessel zeigte sich bewegt: „Als ich über Funk hörte, dass die Bilder im Kasten sind, fiel mir ein Stein vom Herzen. Diese Bilder haben wir nicht nur für uns gemacht – sie sollen vor allem die Gorch Fock als Rahsegler in ihrer ganzen Pracht, Eleganz und Dynamik zeigen.“
Teamarbeit an Bord
„Jede Herausforderung gemeistert“
Mit steigendem Wind und zunehmend rauer See wurde das Einholen des Beiboots zur letzten großen Prüfung des Tages. „Das war echte Teamarbeit“, betonte Fregattenkapitän Erkelenz. „Jeder an Bord wusste, was zu tun war, und hat seinen Teil dazu beigetragen, diese Mission sicher abzuschließen.“
Ein denkwürdiger Tag
„Es hat sich gelohnt“
Für Offizieranwärter (Finn) Krüger aus Jever war die Operation ein unvergessliches Erlebnis: „Wir hatten in den letzten Wochen viel gelernt, aber heute konnten wir das Gelernte in Perfektion umsetzen. Dabei gewesen zu sein, war etwas ganz Besonderes. Und ja – es hat sich gelohnt.“
Fregattenkapitän Elmar Bornkessel
Der Kommandant Gorch Fock im Interview
© Bundeswehr / Theska
Der Weiße Schwan der Ostsee: Die Gorch Fock in majestätischer Fahrt – eine maritime Ikone festgehalten bei der Operation WHITE SWAN.
Der Wunsch des Kommandanten
„Ein Poster für die Ewigkeit“
Ein besonderes Anliegen hat Fregattenkapitän Bornkessel noch: „In meinem Kinderzimmer hing ein Poster der Gorch Fock aus den 1980er Jahren. Es war wunderschön und hat mich offensichtlich nachhaltig geprägt.“
Der Kommandant wünscht sich, dass eines der Bilder als Poster der Bundeswehr Verwendung findet, um auch zukünftig junge Menschen für die Seefahrt zu begeistern.
© Bundeswehr / Kiel-Marketing GmbH
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