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ACO: Interview mit Moritz Gesterding
„Wir schützen unsere Trinkwasserressourcen von morgen.“
Wir sprachen mit Moritz Gesterding, Head of Research & Development, ACO Beton GmbH, zum Thema Mikroplastik im Wasser. Moritz ist der perfekte Gesprächspartner für den Interviewer, der früher in Physik nicht die hellste Kerze auf der Torte war. Moritz’ Rezept: Er kommt vom Reifenabrieb auf der Straße zum Nudelkochen in der Küche, von dort zu Dichte-Unterschieden, Sedimentation, Flotation und Filtration – um über seinen Lieblings-Paragrafen des Wasserhaushaltsgesetzes den Sprung aufs Fahrrad zu machen.
Moritz Gesterding
Head of Research & Development
Plastik ist allgegenwärtig. Selbst manche Biogurke ist in Plastik eingewickelt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen sichtbarem Plastikmüll und Mikroplastik, also Teilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Moritz, erinnerst du dich noch an den Moment, als dir klar wurde, wie allgegenwärtig Mikroplastik ist?
Ich beschäftige mich seit über 15 Jahren mit dem Thema Wasser. Die Mikroplastik-Thematik ist einfach immer mehr ins Bewusstsein gerückt, das kennen wir alle vom zunehmend anfallenden Müll. Als ich 2008 in Malaysia studiert habe, sah man schon damals viele herumwehende Plastiktüten. Das ist das Sichtbarste, was wir auch in Deutschland kennen. Wir „vertuschen“ das hier ein wenig, weil wir einen Großteil unseres Mülls in andere Länder exportieren und so tun, als wäre Plastikmüll gar kein Thema für uns. In den letzten fünf, sechs Jahren habe ich mich eingehend damit beschäftigt, dass Mikroplastik ein großes Thema ist, wenn es um Regenwasser geht. Ein echter Augenöffner war für mich das Thema Reifenabrieb und die Erkenntnis, dass dieser der größte Emittent von Mikroplastik in Deutschland ist.
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Kaum zu glauben, der Reifenabrieb von Autos verursacht die größte Menge an Mikroplastik in der Umwelt in Deutschland?
Genau. Dieser Reifenabrieb macht den größten Teil davon aus. Das ist ja sehr diffus, er verbreitet sich über Autobahnen, Straßen und große Plätze in unsere Gewässer und von dort aus auch ins Meer. Das ist schon wirklich extrem, das Ausmaß des Ganzen.
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Bei uns in Kiel hat der Internist Dr. Wolfgang Kroll im Sealevel kürzlich eine spannende Keynote zu dem Thema Mikroplastik gehalten. Er berichtete, dass wir Menschen bezogen auf die gesamte Weltbevölkerung rund fünf Gramm Mikroplastik pro Woche essen, was etwa einer Kreditkarte entspricht.
Die Zahlen kenne ich auch. Als jemand, der in der Forschung und Entwicklung arbeitet, bin ich da aber manchmal etwas kritisch, weil ich die zugrundeliegende Studie nicht kenne. Dennoch ist es natürlich gut, das Problem plakativ darzustellen. Das Grundproblem, dass wir Mikroplastik über die Nahrungskette aufnehmen, ist auf jeden Fall vorhanden. Im Hinblick auf Mikroplastik im Trinkwasser ist es wichtig, genau hinzusehen, um welches Wasser es sich genau handelt. Sind es die Trinkwasserressourcen oder das Trinkwasser an sich? Denn unser Trinkwasser wird so gründlich aufbereitet, dass selbst kleinste Partikel herausgefiltert werden. Das heißt, Mikroplastik gelangt in unsere Wasserressourcen, aber nicht ins Trinkwasser. Das ist natürlich dennoch nicht viel besser, denn Mikroplastik hat viele Auswirkungen und über die Fische nehmen wir es dann spätestens wieder in uns auf. Deswegen will ich das Thema nicht kleinreden. Ich finde es nur wichtig, dabei genau zu sein und die Trennschärfe zu wahren, wie das Problem beschrieben wird. Nichtsdestotrotz ist es ein riesiges Thema.
Beim Ocean Race Europe sind alle Rennyachten mit verschiedenen Messgeräten ausgestattet, die regelmäßig Wasserproben entnehmen und die Daten direkt an WissenschaftlerInnen senden. Je nach Sensorik können auch Mikroplastikanteile gemessen werden. Wie wichtig sind substanzielle Daten für fundierte Arbeit, zumal wir in einer Welt unsicherer Fakten und Fake News leben?
Deshalb ist es wichtig, die Studienlage zu kennen, um zu verstehen, ob etwas möglicherweise dramatisiert oder heruntergespielt wird. Es gibt Interessengruppen, die bestimmte Erkenntnisse herunterspielen, um sie nicht als Problem darzustellen.
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Das vom GEOMAR und SubCtech in Kiel entwickelte OceanPack ist ein Spezialinstrument mit mehreren Sensoren, die eine Reihe von Daten über den Ozean messen. Es arbeitet automatisch und nimmt kontinuierlich etwa 25.000 Messungen pro Tag vor.
© Antoine Auriol / Team Malizia / The Ocean Race
© Antoine Auriol / Team Malizia / The Ocean Race
„Um unsere Flüsse und das Meer zu schützen, sollten wir das Regenwasser von der Straße direkt behandeln.“
Moritz Gesterding
Eine weitere Studie besagt, dass jährlich zehn Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer gespült werden – das entspricht einer Lkw-Ladung pro Minute. Auf den Ozeanen schwimmen riesige Plastikmüllteppiche, die sogenannten Great Garbage Patches. Und dabei handelt es sich nur um das sichtbare Plastik, nicht um das abgesunkene oder in Mikroplastik zerfallene. Was ist der bessere Weg? Die Vermeidung von Plastik oder die Entwicklung verbesserter Methoden, um Mikroplastik herauszufiltern?
Natürlich ist Vermeiden immer besser. In der Umweltwissenschaft spricht man von der Hierarchie „Reduce, Reuse, Recycle“. Das Verhindern ist das Wichtigste, aber wir müssen natürlich auch realistisch bleiben. Reifenabrieb wirst du beispielsweise nicht verhindern können. Da kann man sich überlegen, ob man das Auto oder das viel leichtere Fahrrad nimmt, wovon ich ein großer Fan bin. So habe ich weniger Abrieb, mal ganz abgesehen von den anderen positiven Klimaeffekten. Was die Wasserwirtschaft und die Wasseraufbereitung betrifft, ist die Behandlung „Point of Source“ meistens besser als „End of Pipe“. Abwasser sollte da behandelt werden, wo es anfällt und die Schadstoffe konzentrierter vorliegen, statt am Ende, wo viele verschiedene Wässer mit verschiedenen Schadstoffen zusammengeströmt sind.
Wir wollen möglichst kein Regenwasser zur Kläranlage leiten, um diese hydraulisch nicht zu überlasten. Das Regenwasser soll also direkt ins Grundwasser oder Flüsse geleitet werden. Das Wasser, das in die Flüsse geleitet wird, mündet irgendwann im Meer, wo dann natürlich auch die Schadstoffe von der Straße landen würden. Um unsere Flüsse und das Meer zu schützen, sollten wir das Regenwasser von der Straße direkt behandeln. Dieser „Point of Source“-Ansatz ist bei einer langen Straße natürlich schwieriger als an einem Ort wie bei einer Fabrik.
„Je größer die Partikel sind, desto besser schwimmen sie auf beziehungsweise sinken ab. Und damit kommen wir zum Problem des Mikroplastiks.“
Moritz Gesterding
ACO unterscheidet im WaterCycle die Schritte Collect, Clean, Hold, Reuse. Welche technischen Möglichkeiten gibt es, um das Mikroplastik im Schritt „Clean“ bei der Regenwasserbehandlung zu entfernen?
Es gibt zwei Möglichkeiten, zwei unterschiedliche physikalische Prozessschritte. Das eine ist die Sedimentation, das andere die Flotation. Dabei handelt es sich um eine Abtrennung durch reine Dichte-Unterscheidung. Wasser hat eine Dichte von ziemlich genau 1. Bei einer Dichte von 0,9 schwimmt etwas auf, ab 1,1 sinkt es ab. Ganz simpel erklärt funktioniert es wie in der Küche: Wenn ich Olivenöl in meinen Spaghetti-Topf kippe, schwimmt es obenauf, weil seine Dichte geringer ist als die des Wassers. Das ist die Flotation. Als ich als Kind noch ein bisschen mehr Gewicht hatte, hieß es: „Guck mal, der Moritz kann schwimmen.“ Fett schwimmt oben, das weiß man ja. Und das gilt auch für andere Flüssigkeiten und Stoffe, die eine Dichte geringer als Wasser haben, wie alle Kraftstoffe, die für Autos verwendet werden wie Benzin und Diesel, aber auch viele Kunststoffe.
Bei der Sedimentation ist es umgekehrt, die schwereren Partikel sinken dabei ab. Das Prinzip kennt man vom Baggermatsch. Nach etwas Zeit sinkt der Sand zu Boden und oben im Eimer ist sauberes Wasser. Die Sedimentation kommt uns bei Stoffen wie Bremsabrieb zugute. Je größer der Dichteunterschied zum Wasser ist, desto besser funktioniert es.
Es ist aber auch eine Frage des Partikeldurchmessers. Je größer die Partikel sind, desto besser schwimmen sie auf beziehungsweise sinken ab. Und damit kommen wir zum Problem des Mikroplastiks. Stell dir vor, du hast einen Stein und Styropor in derselben Größe. Der Stein sinkt runter, weil er einfach schwerer ist und Styropor schwimmt obenauf, weil es relativ leichter ist als Wasser. Wenn wir jetzt aber in den Mikrometerbereich hinuntergehen, dann passiert das zwar auch, aber es dauert viel länger. Und genau das ist entscheidend: Du hast dann auch die Zeitkomponente. Das heißt, wenn ich eine Aufbereitungsanlage habe, die mit Flotation oder Sedimentation, also mit Aufschwimmen oder Absenken, arbeitet, muss ich dem Wasser auch Zeit geben. Wenn ich große Partikel von etwa einem Millimeter Durchmesser habe, wird das vergleichsweise schnell gehen. Gehe ich aber in den Mikrometerbereich, habe ich irgendwann das Problem, dass meine Anlagen nicht nur zwei Meter Durchmesser, sondern 100 Meter Länge haben müssten, um den Partikeln genug Zeit zu geben, wirklich abzusinken und abgeschieden zu sein. Wenn die Dichte dann noch sehr nahe bei eins liegt, wird es noch schwieriger, denn dann schwebt der Partikel ja fast. Damit sind wir beim nächsten Schritt, der Filtration.
Kommen wir nun also zum Nudelsieb?
Genau. Das Wasser darf durchlaufen und die Spaghetti werden herausgefiltert. Also, Spaghetti rutschen teilweise durch, darum nehmen wir Spiralnudeln (lacht). Das ist im Endeffekt das, was wir runterskaliert machen. Natürlich dann wirklich mikroklein im Mikrometerbereich mit unseren Regenwasseraufbereitungsanlagen.
Wird das auch in Kläranlagen eingesetzt?
Nicht genau so. In einer Kläranlage gibt es normalerweise am Anfang eine mechanische Reinigung. Es beginnt mit Grob- und Feinrechen, die die gröberen Stoffe bis zu einer Größe von circa einem Millimeter zurückhalten. Dann folgen Behandlungsschritte mit Sedimentation und Flotation. Danach folgt eine biologische Reinigung, bei der sich ein Klärschlamm bildet. Unsere Kläranlagen halten bis zu 95 Prozent des Mikroplastik zurück, das dorthin gelangt. Und rund 80 Prozent davon sammeln sich in diesem Klärschlamm. Das ist aber momentan keine dezidierte Mikroplastikbehandlung, sondern, um es mal im Meeresjargon zu sagen, eher positiver Beifang.
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„Ich persönlich finde, dass Trinkwasser ein Menschenrecht ist. Es muss aber aufbereitet werden, was entsprechende Kosten verursacht und somit auch einen Preis haben sollte.“
Moritz Gesterding
Am Ende ist es immer auch ein gesellschaftliches und politisches Thema, denn jede Wasseraufbereitung bedeutet eine Abwägung zwischen Nutzen und Kosten.
Grundsätzlich muss man immer sagen: Wasserqualität kostet Geld. Das ist einfach ein Fakt. Und das ist genau das, was du ansprichst. Wir müssen uns überlegen, was es uns wert ist, Regenwasser entsprechend zu behandeln, damit wir unsere Flüsse nicht weiter mit Mikroplastik und anderen Schadstoffen verunreinigen. Wir müssen unsere Trinkwasserressource schützen. Ich persönlich finde, dass Trinkwasser ein Menschenrecht ist. Es muss aber aufbereitet werden, was entsprechende Kosten verursacht und somit auch einen Preis haben sollte. Trinkwasser muss aber selbstredend für alle bezahlbar sein! Es geht nicht nur um Mikroplastik, sondern auch um andere Verunreinigungen wie Schwermetalle und Kupfer, die schwere Auswirkungen auf die Umwelt haben können und die wir aus dem Regenwasser entfernen müssen. Und das kostet einfach. Da müssen wir uns als Gesellschaft fragen: Was ist uns eine solche Investition wert? Wenn jemand einen Parkplatz hat, dann hat er nicht nur die Kosten für den Bau. Dazu kommen vielleicht noch einmal 20.000 Euro für eine vom Deutschen Institut für Bautechnik zugelassene Behandlungsanlage. Wir wollen das Wasser vor Ort halten und es dort wieder ins Grundwasser einleiten, um den lokalen Wasserkreislauf beizubehalten. Dafür muss es allerdings vom Reifenabrieb, Ölverlust und anderen Schadstoffen gereinigt werden. Um es deutlich zu sagen, wir schützen damit unsere Trinkwasserressourcen von morgen!
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Wie groß ist das Verständnis von Parkplatzbetreibern für solche Vorschriften und die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten?
Das ist ganz unterschiedlich, aber generell gibt es immer mehr Verständnis. Früher wurde die Entwässerung meistens als Letztes berücksichtigt. Damals ging es nur darum, Rinnen einzubauen, um das Regenwasser abzuleiten. Heute müssen wir auch an die Regenwasserqualität denken. Einige machen das aus eigenem Antrieb, es gibt aber auch gesetzliche Anforderungen. Mein Lieblings-Rechtsparagraph ist § 54 des Wasserhaushaltsgesetzes. Darin wird definiert, was Abwasser ist: Abwasser ist das Schmutzwasser von Haushalten und Industrie, aber auch das Regenwasser, das auf versiegelte Flächen trifft, gesammelt und abgeleitet wird. Abwasser darfst Du nicht so einfach in Gewässer einleiten. Da musst Du eine Genehmigung beantragen.
Bei einer kleinen Spielstraße, auf der morgens ein paar Leute mit ihren Autos zur Arbeit fahren, könntest du das Regenwasser in die danebenliegende Elbe leiten – die ist groß. Wenn du jedoch einen riesigen Parkplatz oder ein Logistikzentrum hast, auf dem täglich viele Autos oder Lkws fahren, kannst du das Wasser nicht in den kleinen Gebirgsbach daneben leiten. Das würde den Bach bei einem großen Regenschauer komplett überlasten, wenn das der ganze Schmutz von der Fläche gewaschen wird. Da brauchst du eine Reinigungsanlage. Das ist der Spannungshorizont, in dem man sich bewegt.
„Am wichtigsten ist das Verständnis dafür, dass Regenwasser, sobald es versiegelte Flächen trifft, nicht mehr sauber ist.“
Moritz Gesterding
… und entsprechend vielfältig sind die Meinungen zur Aufbereitung von Regenwasser.
Am wichtigsten ist das Verständnis dafür, dass Regenwasser, sobald es versiegelte Flächen trifft, nicht mehr sauber ist. Du hast unseren WaterCycle angesprochen – „Collect, Clean, Hold, Reuse“. Dabei ist dieses „clean“, die Reinigung, eine ganz, ganz entscheidende Komponente.
Ich komme von Elbe und Gebirgsbach zur Ostsee, an der Kiel liegt. Die Ostsee ist eines der am stärksten mit Mikroplastik verschmutzten Binnengewässer der Welt. Die Messgeräte der Segelteams des Ocean Race Europe werden das voraussichtlich wieder belegen. Zudem ist es eines der Themen des Ocean Summit, der am 5. August im Rahmen des Race-Events stattfindet. Wie kann man das Eindringen von Mikroplastik in die Ostsee vermindern?
Wir konzentrieren uns auf das Regenwassermanagement und sind nicht im Bereich der Ausrüstung von Kläranlagen engagiert. Wir entwickeln jedoch Lösungen und Produkte, damit das Wasser in den vielfältigen Zuflüssen der Ostsee gereinigt wird. Ein Beispiel sind Sedimentationsanlagen, die größere und zu einem gewissen Grad auch kleinere Partikel gut zurückhalten können, je nachdem, wie sie ausgelegt sind. Ein weiteres Beispiel sind die vom Deutschen Institut für Bautechnik zugelassenen Filtrationsanlagen, die das Wasser auf ein Qualitätslevel bringen, sodass es gemäß den geltenden Gesetzen ins Grundwasser eingeleitet werden darf. Dort setzen wir, wie schon gesagt, beim „Point of Source“ an.
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Die Teams stehen in engem Kontakt mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und liefern ihnen Daten. Den Anfang machte die Zusammenarbeit von Boris Herrmann und dem Team Malizia mit dem GEOMAR in Kiel. Habt ihr auch eine Verbindung zur Wissenschaft?
Wir arbeiten in verschiedenen Gremien mit, tauschen uns auf Konferenzen aus, wo wir auch Vorträge halten. Wir wollen unser Wissen aktiv einbringen und Richtlinien mitgestalten. Zudem sind wir aktuell Teil eines Forschungsprojektes, über das ich aber noch nicht allzu viel sagen darf. Nur so viel: Es geht darum, Anlagen zu prüfen und ein Prüfprogramm für die Entfernung von Mikroplastik zu entwickeln. Da sind wir mit unseren Anlagen dabei, weil nachgewiesen werden muss, dass sie auch funktionieren.
Es ist ein Bereich, in dem wir als Hersteller klar sagen: Wir wollen stärker reglementiert werden. Wir brauchen strikte, für alle vergleichbare Regeln. Ich spreche da immer gern von einem Wildwestmarkt: Wer am schnellsten schießt, sagt: „Ich habe die tollste Lösung.“ Aber die Leistungsfähigkeit der Anlagen wurde nie geprüft, da es keine verbindlichen Prüfprotokolle gibt. Als ACO ist es unser Anspruch, vorne mit dabei zu sein und sicher nachzuweisen, dass unsere Anlagen entsprechend für Mikroplastik funktionieren. Momentan haben wir eigene Prüfungen, die das belegen, aber wir wollen es natürlich auch offiziell und vergleichbar nachweisen.
Bei allen technischen Aspekten und der Komplexität des Themas in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Hinsicht: Was wäre deiner Meinung nach ein kleiner Schritt im Alltag, der eine große Wirkung im Kampf gegen Mikroplastik haben könnte?
Bei ACO setzen wir Kunststoff an der richtigen Stelle, in der richtigen Qualität und mit großem Recycleanteil ein. Privat können wir alle versuchen, Plastik vermeiden, wo es geht. Und als passionierter Fahrradfahrer würde ich sagen: Fahrrad fahren, wo es möglich ist, um den Reifenabrieb von Autos zu reduzieren.
*ACO – Botschafter des SDG 6
Wasser hat einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität der Weltbevölkerung. Deshalb haben die Vereinten Nationen (UN) die Verbesserung der Wasserqualität als eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in ihrer Agenda 2030 festgelegt. Bis 2030 sollen alle UN-Mitgliedstaaten die gewünschten Veränderungen erreichen.
Mit seinem ganzheitlichen Geschäftsmodell rund um das Thema Wasser trägt ACO vor allem zur Verwirklichung des sechsten (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen), des neunten (Industrie, Innovation und Infrastruktur) und des elften (Nachhaltige Städte und Gemeinden) UN-Nachhaltigkeitsziels bei.
Anlässlich des UNESCO-Jubiläumsjahres 2025 wurde ACO als Botschafter für das sechste UN-Nachhaltigkeitsziel ausgewählt.
© ACO – Interview: Ralf Löwe / sonofasailor.de
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