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Kiel.Sailing.City
Salzwasser in den Adern
Fischkutter, Netze und Reusen so weit das Auge reicht. Salzige Luft, im Hintergrund das leise Rauschen des Meeres – das ist der Möltenorter Hafen. Mittendrin: der Kutter von Björn Fischer. Der Seebär kennt die Ostsee wie seine Westentasche und führt bereits seit 40 Jahren eine langanhaltende Familientradition fort.
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Für Björn Fischer war schon immer klar: Die See ist seine Heimat. Der gebürtige Kieler ist zugleich Kapitän und Inhaber eines Fischereibetriebes im Heikendorfer Hafen – und das mit wahrer Leidenschaft. Gewissermaßen fließt das Salzwasser durch die Adern seiner Familie. Das Handwerk des Fischfangs erlernte Björn bei seinem Vater Siegfried, mittlerweile in siebter Generation. Mit seinem größten Boot, der SK 14 Tümmler, verschlägt es Björn und seine kleine Crew des öfteren über die Kieler Bucht hinaus bis vor die dänische Insel Bornholm. Ist er mal nicht auf rauer See unterwegs, findet man ihn in seinem kleinen, aber feinen Verkaufswagen direkt am Hafen. In der Nebensaison wird hier an den Wochenenden der frische Fang angeboten und in der Sommerzeit stehen seit Kurzem die Fischbrötchen hoch im Kurs.
Der Fischfang im Wandel
Obwohl sich die Zeiten und vor allem die Ostsee stark verändert haben, ist der idyllische Hafen immer noch Dreh- und Angelpunkt für Fischerei, Sportboote, Einheimische und TouristInnen. Allein vom Fischfang leben, das werde zunehmend schwieriger, berichtet Björn. „Bis vor zwei Jahren haben auch wir ausschließlich von der Fischerei gelebt, aber wir mussten uns etwas anderes überlegen. Zum Glück hatten wir unseren Verkaufswagen schon. Im Winter fischen wir, im Sommer verkaufen wir Fischbrötchen – im Moment funktioniert es“. Björns Fischbrötchen stoßen auf Zuspruch: Die krossen Backwaren werden je nach Wunsch individuell belegt.
Eine wahre Köstlichkeit sind die hausgemachten Kabeljaufrikadellen. Zu Hause bei Familie Fischer landet ebenfalls eine Menge Fisch auf dem Teller. Besonders gut schmeckt Björn aber der Dorsch, zubereitet nach ostpreußischer Art: Mit Zwiebeln, Kartoffeln und einer deftigen Dill-Sahne-Sauce. In der Sommersaison fehlt die Zeit, um ausgiebig zu kochen: „Da gibt‘s dann fast jeden Tag Fischbrötchen. Meist starte ich den Tag mit einem Krabbenbrötchen, selbst wenn ich mir fest vorgenommen habe, auch mal etwas anderes zu frühstücken. Dann kommt aber auf einmal der Hunger …”
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Arbeit auf hoher See
Abseits der Sommermonate widmet sich Björn hauptsächlich der Fischerei. Mit Schleppnetzen fischt er mittlerweile überwiegend Plattfische wie Schollen, Flundern oder Klieschen, die an den Wochenenden im Hafen zum Verkauf angeboten werden. Im Frühjahr kommen die kleineren Boote des Fischers für den Heringsfang zum Einsatz. Björns Erzählungen machen deutlich: Der Job des Fischers ist komplexer, als man vermuten mag. „Du musst ein Schiff fahren können, du musst die Fangtechnik beherrschen, bei einer Maschinenpanne musst du dir zu helfen wissen, bekochen musst du dich auch.
Wenn du dann Erfolg hast und etwas fängst, macht das Ganze aber einfach nur Spaß.” Die SK 14 Tümmler ist manchmal eine ganze Woche auf hoher See unterwegs. Egal wie lang die Touren werden, einsam fühlt er sich nie auf dem Meer. Im Gegenteil: Er genießt die Ruhe, die ihn umgibt. Oft fällt das erste Wort mit den Crewmitgliedern auch erst nach dem morgendlichen Kaffee. „Das sind die schönsten Momente für mich, wenn wir morgens unser Netz ausgesetzt haben und sich die Mannschaft wieder in die Koje legt. Ich habe dann erst mal meine Ruhe und genieße meine Tasse Kaffee.”
„So einen vielseitigen Hafen findet man nicht überall. Hier hält man sich einfach gerne auf.“
Björn Fischer
Ein Blick in die Ferne
Für Björn ist klar, weshalb der Heikendorfer Hafen an der Kieler Förde die Besucher *innen anzieht: „So einen vielseitigen Hafen findet man nicht überall. Hier hält man sich einfach gerne auf. Vor allem in den letzten Jahren sind einige Anziehungspunkte wie beispielsweise das Fischereimuseum hinzugekommen.” Sein persönlicher Lieblingsplatz liegt nicht weit vom Hafengebiet entfernt. In den Abendstunden treibt es den Fischer an die Entenbrücke. Hier spaziert er entlang der Mühlenau in Richtung Kitzeberg. „Wenn ich Zeit habe, setze ich mich dann einfach auf eine Bank und genieße von dort aus den Blick über die ganze Förde.”
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Kurs nehmen Richtung Heikendorf
Sie wollen salzige Meeresluft schnuppern, den Fischfang in Heikendorf hautnah erleben und dabei ganz Kiel-typisch ein herrliches Fischbrötchen kosten? Björns Fischbrötchen-Delikatessen erhalten Sie in der Sommerferienzeit täglich und in der Nebensaison an den Wochenenden direkt am Fischerei- und Yachthafen in Heikendorf-Möltenort. In den Herbst- und Frühjahrsmonaten wird an den Wochenenden ebenfalls fangfrische Ware angeboten. Mehr über Björn und seine Crew unter www.fischvomfischer.de .
Ralf Arbeitsweg startet neben Björns Kutter, wenn er morgens dort seinen Fisch verkauft:
OSTSEEBAD HEIKENDORF
Die Gemeinde besteht aus fünf unterschiedlichen Ortsteilen – Altheikendorf, Neuheikendorf, Möltenort, Kitzeberg und Schrevenborn. Mit seinem 4,5 Kilometer langen Fördeufer, den schönen Stränden und Wanderwegen ist Heikendorf ein bevorzugtes Naherholungsgebiet und seit 1967 staatlich anerkanntes Seebad.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
• Künstlermuseum Heikendorf
• U-Boot Ehrenmal Möltenort
• Feuerschiff Laesoe Rende
• Infopavillon Fischereigeschichte Möltenort
• KunstKiosk am Hauptstrand
• Das kleine Strandhaus, Restaurant direkt am Strand
• Zantopps Sommerhaus, direkt am Strand
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