© LIwon / Arche Warder

KolumneKielMeeresschutzPartner in Spirit

EINE ARCHE FÜR DIE VIELFALT
Von der Küste bis ins Land

 

Meeresschutz beginnt an Land – in der Arche Warder direkt vor den Toren von Kiel. Die ursprünglichen Kulturlandschaften Europas sind vielfältig und abwechslungsreich. Dies ist auch das Ergebnis der Einwirkungen von Mensch und Nutztier.

Vor der menschlichen Nutzung der Landschaft war Europa, bedingt durch eine Warmzeit, vermutlich überwiegend von dichten Wäldern geprägt. Diese Wildnis wurde von den ersten Bauern durchbrochen, zunächst mit wenigen kleinen Inseln. Die Beweidung mit Tieren veränderte das Waldbild. Durch Rodungen und Viehtrieb entstanden größere freie Flächen, auf denen sich lichtliebende Pflanzenarten ansiedeln konnten. Die landwirtschaftliche Nutzung formte im Laufe der Jahrhunderte die offenen und vielfältigen Kulturlandschaften, die wir heute kennen und schätzen.

Die Nutztiere haben also wesentlich zur Vielfalt der regionaltypischen Landschaften Europas beigetragen. Es wurden Rassen gezüchtet, die an bestimmte Regionen und Standorte besonders gut angepasst sind. Sie kommen zum Beispiel gut mit einer geringen Futtergrundlage oder klimatisch und geografisch schwierigen Verhältnissen zurecht. So hatte jeder Landstrich seine eigenen Tierrassen. Rassebezeichnungen wie Heidschnucke, Hinterwälder Rind oder Exmoor-Pony weisen auf die Bedeutung dieser Tiere für die Landschaften hin. Sie gehören zum kulturellen Erbe.

Arche Wader Map
© LIwon / Arche Warder

Der Erhalt dieser typischen Landschaften ist ohne die Nutztiere nicht möglich: keine Heide ohne Heidschnucken, keine Almen ohne Rinder, kein Deich ohne Deichschafe.

Die alten Tierrassen werden in der Landschaftspflege eingesetzt und haben bei einer naturnahen Beweidung auch eine Bedeutung für den Naturschutz.

Die Tiere der Arche Warder werden deshalb von der Küste bis ins Landesinnere Schleswig-Holsteins auf den sogenannten Satellitenstationen eingesetzt: so beweiden beispielsweise Englische Parkrinder ein Küstengebiet bei Strande um Rast- und Brutstätten für Seevögel zu schaffen, in dem sie den Bewuchs kurz genug halten, damit die Seevögel sich sicher fühlen.

Lisa Iwon

Lisa Iwon

… arbeitet seit 2008 in der Arche Warder und ist für die Spendenverwaltung und Marketing/Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Arche Wader Logo

Die Arche Warder ist weltweit der größte Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. Mit einem klaren wissenschaftlichen Konzept nimmt die Arche Warder eine wichtige Funktion bei der Erhaltung von seltenen Nutztierrassen ein. Auf 40 Hektar Parkgelände mit artgerechten und ästhetisch gestalteten Anlagen sowie auf diversen Satellitenstationen leben rund 1.100 Tiere aus derzeit 94 verschiedenen Rassen. Die Arche Warder ist ein gemeinnütziger Verein und auf Spendengelder angewiesen. Helfen unter www.arche-warder.de

© Kiel-Marketing GmbH
Artikelrechte erwerben