© Arche Warder
EINE ARCHE FÜR DIE VIELFALT
An Bord der Arche sind wir 1.100
Meeresschutz beginnt an Land – in der Arche Warder direkt vor den Toren von Kiel. Der Ozean gibt unzähligen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Die Vielfalt dieses Lebensraumes ist bedroht. Neben vielen Faktoren spielt dabei auch die Landwirtschaft eine Rolle.
Eine nicht nachhaltige Landwirtschaft beeinträchtigt die Resilienz unserer Ozeane und die Biodiversität der Meeresökosysteme durch Düngemittel und Abfallprodukte, wie Stickstoff und Phosphor, die über verschiedene Wege in das Meer gelangen. Zu viel Stickstoff und Phosphor bewirken ein starkes Algenwachstum, das daraus folgende Überangebot an Nährstoffen bewirkt einen Sauerstoffmangel, der die Tiere und Pflanzen im Ökosystem Meer gefährdet.
Welche Rolle spielt die Arche Warder dabei?
Die Arche Warder setzt sich für die Biodiversität und eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Im Fokus stehen die bedrohten Haus- und Nutztierrassen. Viele Tierrassen, die in der Arche Warder leben, sind vom Aussterben bedroht und von einigen Rassen gibt es nur noch wenige hundert Individuen. Der Vielfalt der alten Rassen zu erhalten, bedeutet die genetische Vielfalt der Nutztiere zu bewahren.
Diese genetische Vielfalt ist wichtig, um alternative Produktions- und Bewirtschaftungsmethoden als Gegenmodell zur Massentierhaltung in der Landwirtschaft zu erlangen.
Die Erhaltung alter Nutztierrassen ist ein Beitrag zum Natur- und Umweltschutz, da die Haltung dieser robusten Rassen in Freiland - oder Semifreilandhaltung grundsätzlich umweltverträglicher ist und die Tiere zusätzlich als Landschaftspfleger einen wichtigen Beitrag liefern.
Das Konzept der Arche Warder beinhaltet Bildungsprogramme, die zum Schutz der Umwelt anregen. Programme, wie „Keschern“ sollen Kindern die Bedeutung von im Wasser lebenden Organismen zeigen und „Wolle statt Mikroplastik“ veranschaulichen, welche Zusammenhänge zwischen Konsum und den daraus folgenden Auswirkungen auf das Meer bestehen.
Am Rande des Naturparks Westensee ist eine Arche mit mehr als 1.100 Tieren an Land gegangen
Die Arche Warder ist ein weltweit einzigartiges Zentrum: ein Tierpark, für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen. Erhaltungszucht, Bildungsauftrag und Wissenschaft sind wichtige Säulen des Konzeptes. Mit heimischen und domestizierten Tieren zeigt die Arche Warder eine Alternative zu den klassischen Zoos, die oft exotische Tiere zeigen. In der Arche Warder werden Haustiere gezeigt, die nicht nur artgerecht gehalten werden können, sondern sich als domestizierte Tiere besonders für eine Tier-Mensch-Interaktion eignen.
Dabei spielt auch die Bildungsarbeit eine große Rolle, denn neben pädagogischen Angeboten im Tierpark können Besucher im Besucherzentrum Domesticaneum die spannende Geschichte der Domestikation vom Hund bis zum Huhn entdecken. Wie entstand diese Vielfalt und wie kamen die Haustiere zum Menschen? Diese und viele andere Fragen erklärt die Ausstellung des Besucherzentrums Domesticaneum mit Interaktion und Edutainment. Durch multimediale Angebote wie Spiele, Videoinstallationen, Geräusche und lebensgroße Modelle können Groß und Klein die spannende Entwicklung der Haustiere und deren Rolle für die Kulturgeschichte des Menschen hautnah erfahren. Damit wird das Bewusstsein für die Bedeutung der Landwirtschaft für unser heutiges Leben und unsere Kultur gefördert. Die Ausstellung gibt einen Anstoß über Verantwortung, Handeln und eine nachhaltige Landwirtschaft nachzudenken.
Die Vielfalt der Haus- und Nutztiere entstand über viele Generationen und stellt damit eine einzigartige globale Ressource dar. Entstanden ist die Vielfalt der Nutztierrassen in verschiedenen Regionen und bestimmten Landschaften, so dass sie an ihre jeweilige Region bestens angepasst sind und besondere Eigenschaften aufweisen: die Heidschnucke an die Heide, das Angler Sattelschwein an die Region Angeln. Sie sind ein Teil der biologischen Vielfalt.
Die Arche Warder ist weltweit der größte Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. Mit einem klaren wissenschaftlichen Konzept nimmt die Arche Warder eine wichtige Funktion bei der Erhaltung von seltenen Nutztierrassen ein. Auf 40 Hektar Parkgelände mit artgerechten und ästhetisch gestalteten Anlagen sowie auf diversen Satellitenstationen leben rund 1.100 Tiere aus derzeit 94 verschiedenen Rassen. Die Arche Warder ist ein gemeinnütziger Verein und auf Spendengelder angewiesen. Helfen unter www.arche-warder.de
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