© Antoine Auriol / Team Malizia

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Boris Herrmann mit dem Deutschen Offshore Award 2025 im Hamburger Rathaus ausgezeichnet

 

Die IMOCA „Malizia – Seaexplorer“ und ihr Skipper Boris Herrmann wurden beim 18. German Offshore Award als Beste deutsche Offshore-Yacht 2025 ausgezeichnet. Die feierliche Zeremonie fand im Großen Saal des Hamburger Rathauses statt und würdigte den sensationellen 2. Platz im New-York Vendée Rennen 2024.

Der German Offshore Award wird jährlich von einer Jury aus Vertretern der führenden Hamburger Segelclubs unter der Leitung des Hamburgischen Segler-Verbandes an die beste deutscher Hochseeyacht bei internationalen Regatten verliehen. 

Die Auswahl erfolgt anhand eines Punktesystems, das die Schwierigkeit der Regatta, die Anzahl der teilnehmenden Yachten, die Wetterbedingungen und die Endplatzierung im Rennen berücksichtigt. 

Der Zweitplatzierte in diesem Jahr war die TP52 Red Bandit, die die jüngste Ausgabe des Rolex Middle Sea Race für sich entscheiden konnte. In einer äußerst knappen Entscheidung verpasste sie den Sieg um weniger als einen halben Punkt im Jury-Ranking.

Boris Herrmann German Offshore Award

Die 18. Ausgabe des Preises ehrte Boris Herrmanns herausragende Leistung im New York-Vendée Race, das als Paradebeispiel für die perfekte Symbiose zwischen Mensch und Technik gewürdigt wurde. Staatsrat Christoph Holstein hob die Leistung hervor: „Das New York-Vendée Race war ein Hochgeschwindigkeitsrennen über mehr als 3.000 Seemeilen, bei dem Malizia – Seaexplorer ihr volles Potenzial entfalten konnte.“

Während Herrmann und Team Malizia auf höchstem Niveau in einigen der härtesten Hochseerennen der Welt konkurrieren, sammeln sie gleichzeitig wichtige Ozeandaten mit einem an Bord installierten Forschungslabor. Diese Daten liefern wertvolle Erkenntnisse über den Klimawandel der Ozeane und werden von wissenschaftlichen Partnern des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und des Max-Planck-Instituts für Meteorologie analysiert, bevor sie in weltweite Datenbanken eingespeist werden. Die Ergebnisse trugen bereits zu bedeutenden wissenschaftlichen Berichten bei, darunter der IPCC-Bericht und zuletzt im Jahr 2024 das Global Carbon Budget.

Seit Jahren setzt sich Herrmann mit Team Malizia für die Kampagne „A Race We Must Win“ ein, um ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen durch Bildung, Aufklärung und die Förderung konkreter Lösungen für die Klimakrise voranzutreiben.

In seiner Dankesrede lenkte Herrmann den Fokus daher vom physischen Rennen über die Ozeane auf das dringende Rennen um den Klimaschutz - zum Schutz der Ozeane und unseres Planeten. Angesichts der politischen und sozioökonomischen Entwicklungen der letzten Jahre, Monate und Wochen bekräftigte Herrmann erneut die entschlossene Haltung von Team Malizia für den Schutz und die Bewahrung der Ozeane. Er erinnerte an ein denkwürdiges Erlebnis wenige Tage vor dem Start des New York-Vendée Race, als ihn die weltbekannte Ozean-Schützerin und Meereswissenschaftlerin Dr. Sylvia Earle fragte: „Boris, weißt du eigentlich, welche Welt unter deinem Boot liegt?“ Von dieser Frage tief bewegt, erklärte er dem Publikum: „Diese Frage und die Emotion, mit der Sylvia sie stellte, werden mich für immer begleiten - und mich mehr denn je dazu motivieren, für unseren blauen Planeten und unser globales Klima einzutreten.“

Mit Blick auf die kommenden Rennen in diesem Jahr, darunter die Ocean Race Europe, die im Spätsommer stattfindet, betonte Herrmann das Hauptthema der Regatta: „Connecting Europe“, ein Motto, das auch politisch interpretiert werden kann.

Ein weiteres zentrales Thema des Abends war die Nachwuchsförderung: Nur wenige junge deutsche Talente wagen den Schritt auf die internationale Bühne. Wie Herrmann in seiner Dankesrede betonte, erhält er regelmäßig Initiativbewerbungen von jungen Segler:innen – doch deutsche Bewerber:innen sind kaum darunter. Es habe bereits Versuche gegeben, deutsche Wassersportler:innen in Offshore-Rennteams wie das bevorstehende Ocean Race Europe 2025 zu integrieren, „aber bisher hat das noch nicht gefruchtet“, so Herrmann. „Wir müssen also weiter daran arbeiten, den Nachwuchs zu fördern und mehr Aufmerksamkeit für diese Chancen zu schaffen.“

In diesem Zusammenhang hob Herrmann die Gewinner des Wehring & Wolfes Youth Awards 2025, Melwin Fink und Lennart Burke, hervor und betonte: „Das sind zwei starke Aspiranten, die in diesem Bereich bereits sehr erfolgreich sind.“

Zu den weiteren Stars des Abends zählen die nominierten Yachten für die Beste deutsche Offshore-Yacht gehörten Carl-Peter Forster mit der TP52 Red Bandit (Bayerischer Yacht-Club), die Elliott 52 "Rafale" und die Neo 430 "Neomind" (beide vom Verein Seglerhaus am Wannsee) sowie die "Lucky Five", geskippert von Leif Petersen (Neustädter Segelclub).

Der Lifetime Achievement Award wurde an Carl Friedrich Schott verliehen, der seit Jahrzehnten die internationale Kooperation zwischen Segelclubs fördert und als erfahrener Wettfahrtleiter aktiv ist.

Den Wehring & Wolfes Youth Award erhielten Melwin Fink und Lennart Burke, die zusammen äußerst erfolgreich mit der Class 40 “Next Generation Boating” an einer gemeinsamen Offshore Karriere arbeiten. 

© The Ocean Race 1973 S.L.
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