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PORT OF KIEL
Landstrom – ein Stecker mit „Meerwert“
Kiel geht voraus – seit vielen Jahren schon setzt der PORT OF KIEL auf die Landstromversorgung von Seeschiffen. Bei dieser umweltfreundlichen Technologie werden die Schiffe an ihren Liegeplätzen über große Stromkabel mit Energie vom Land (in Kiel: Ökostrom) versorgt. Die Schiffsmotoren, die üblicherweise während der gesamten Liegezeit im Hafen laufen, können abgestellt werden. Das ist ein riesiger Mehrwert für die Umwelt und spart neben Co2-Emissionen auch Schadstoffemissionen und anderer schädlicher Schadstoffe.
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In Kiel werden täglich die Fähren Color Line und Stena Line mit Landstrom versorgt. Ab Spätsommer 2025 sollen auch die DFDS Fähren Richtung Baltikum die emissionsarme Landstromversorgung testen. Auch im Kreuzfahrtbereich stößt das Landstromangebot auf große Zustimmung: Von AIDAnova, MSC Euribia über die Mein Schiff 7 bis hin zur Costa Diadema. Die Mehrheit der Kreuzfahrtschiffe nimmt bereits heute Landstrom. Bis 2030 sollen es alle sein.
Mehr zu Landstrom im Kieler Hafen: https://www.portofkiel.com/foerderhinweise/landstrom-terminals.html
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Häufig gestellte Fragen – und die Antworten
Welcher Strom wird im Kieler Hafen verwendet?
Zum Betrieb unserer Landstromanlagen kaufen wir zu 100 Prozent Ökostrom über Zertifikate ein.
Wie funktioniert eine Landstromanlage?
Während der Liegezeit brauchen Schiffe elektrische Energie. Unsere Landstromanlagen ermöglicht einen umweltfreundlichen Schiffsbetrieb mit nahezu Zero-Emission im Kieler Hafen. Dieselmotoren aus!
Die Skizze zeigt das Schema der Anlage Ostseekai/Schwedenkai – einer der größten Anlagen Europas – mit einer Leistung von 16 MVA. Der Strom kommt aus dem Netz der Landeshauptstadt Kiel und wird in der Landstromanlage auf die unterschiedlichen Bedarfe der Schiffe angepasst.
Die Gasisolierte Schaltanlage bildet das Entre in das Umspannwerk der Landstromanlage. Der 110 KV Transformator wandelt die Spannung von 110 KV auf 10 KV um, die zum Betrieb der Anlage benötigt wird. Weiter geht es in die Eingangsschaltanlage, der Beginn der eigentlichen Landstromanlage. Die Eingangstransformatoren speisen den Umrichter. Hier erfolgt die Umwandlung der 10 KV Eingangsspannung auf 2,19 KV Spannung, die vom Frequenzumrichter benötigt wird. Der Frequenzumrichter ist das Herzstück der Anlage. Nur wenige Schiffe verwenden an Bord die in Europa gängige Netzfrequenz von 50 Hertz. Die meisten haben eine Bordfrequenz von 60 Hertz. Dies wird durch den Frequenzumrichter angepasst. Die Ausgangsspannung beträgt 10,4 KV. Über die Verteilschaltanlage wird der Strom zum Schwedenkai und zum Ostseekai gelenkt. So können in Kiel Kreuzfahrtschiffe am Ostseekai und Fähren für Fracht und Passagiere am Schwedenkai täglich mit Strom versorgt werden.
Der Transformator Bordspannung und der Ausgangstransformator für den Ostseekai sind in die Landstromanlage integriert. Der Schwedenkai verfügt über eine Trafostation. In beiden Fällen wird nun die Spannung je nach Bedarf auf 11 oder 6,6 KV angepasst. Am Fähranleger des Schwedenkai erfolgt die Verbindung zum Schiff über einen fest installierten Kran-Arm. Am Ostseekai bildet das Kabelfahrzeug eine flexible Verbindung zwischen Anschlussbox und Schiff.
Ist Landstrom bald überflüssig?
Auch wenn bis 2040/2050 die Lösung in alternativen Antrieben gefunden wurde, stufen wir Landstrom keinesfalls als Eintagsfliege ein oder was man einst als Brückentechnologie beschrieben hat. Im Gegenteil, wir erwarten, dass Landstrom am Liegeplatz aufgrund der Herstellungskosten und globalen Verfügbarkeit von Wasserstoffderivaten auch längerfristig die günstigere Alternative in Häfen sein wird. Auch kann die Anlage perspektivisch verwendet werden, um elektrische Antriebe wie Batteriespeicher an Bord aufzuladen. Und wenn es so weit ist, sind wir bereit.
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