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ReportagePartnerMeeresschutz

MEKUN: Schutz der Meere
Munition im Meer – Ein Wettlauf gegen die Zeit!

 

Auf dem Meeresboden der deutschen Nord- und Ostsee liegen rund 1,6 Millionen Tonnen alter Munition aus den Weltkriegen, die für uns und unsere Umwelt schädlich sind. Was damals versenkt wurde, rückt heute wieder in den Fokus: Denn die Munitionsaltlasten in unseren Meeren betreffen Umwelt, Schifffahrt, Küstenschutz und die Zukunft der Meeresnutzung.

Die Ergebnisse aus jahrzehntelanger Forschung zeigen , dass die Explosivstoffe aus Minen, Bomben und Granaten teilweise schon außerhalb ihrer durchgerosteten Munitionshüllen auf dem Meeresboden liegen. Viele der Altlasten setzen Schadstoffe frei oder liegen in Bereichen, die für Schifffahrt, Offshore-Windenergie, Fischerei und Tourismus von Bedeutung sind.

Die Forschungsergebnisse belegen zudem, dass unsere Meeresumwelt immer stärker unter den freiwerdenden sprengstofftypischen Verbindungen im Wasser leidet. Die gesundheitsschädlichen Giftstoffe können inzwischen deutlich in Fischen und Muscheln nachgewiesen werden. Somit können die Schadstoffe auch in unsere Nahrungskette gelangen. Aktuell sind die Konzentrationen  noch sehr gering und unbedenklich für die menschliche Gesundheit. Fische und andere Meeresfrüchte können weiterhin in handelsüblichen Mengen gegessen werden.

Die Forschung ist weit vorangeschritten, moderne Technologien ermöglichen neue Methoden in der Munitionsbeseitigung. Mit dem Sofortprogramm zur Beseitigung von Munitionsaltlasten in der Nord- und Ostsee geht die deutsche Bundesregierung das erste Mal weltweit gezielt die Bergung von Munition im Meer an. Erste Ergebnisse haben bereits gezeigt, welche Herausforderungen dabei gemeistert werden müssen. Im Rahmen dieses Programms wird ab 2027 eine spezielle Industrieanlage gebaut, die dazu beitragen soll, die Munition aus den beiden Meeren sicher zu bergen und zu entsorgen.

Seit dem vergangenen Jahr gibt es in Schleswig-Holstein außerdem ein Zentrum, das sich mit Munitionsaltlasten in der marinen Umwelt beschäftigt: MUNIMAR. Dieses Zentrum wurde von dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz. Umwelt und Natur, dem GEOMAR und der Industrie- und Handelskammer ins Leben gerufen. Das Ziel von Munimar ist es , die Zusammenarbeit von Behörden, Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken und so die Herausforderungen durch versenkte Munition gemeinsam anzugehen. Das Zentrum soll dabei helfen ein großes Netzwerk aufzubauen, das über die Landesgrenzen hinaus wirkt, um Lösungen für die Munitionsbeseitigung in unseren Meeren zu finden.

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The Ocean Race Europe 2025

Im Rahmen des Ocean Race in Kiel informiert ein Ausstellungsstand zum Thema Munition im Meer. Hier können sich die Besucherinnen und Besucher über den aktuellen Stand der Forschung, laufende Räumprojekte sowie technische und politische Lösungen informieren. Am Stand haben Sie die Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren:

• Welche Arten von Munition noch auf dem Meeresgrund liegen

• Wie Munitionsaltlasten erkannt und geborgen werden können

• Welche Umweltauswirkungen von rostender Munition ausgehen

• Welche politischen und gesellschaftlichen Initiativen bereits angestoßen wurden

Mit anschaulichen Modellen und interaktiven Karten erhalten die Besucher zudem spannende Einblicke – ganz gleich, ob sie sich für Wissenschaft und Umweltschutz interessieren oder einfach neugierig auf das Thema sind. Kommen Sie vorbei!