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IHK Schleswig-Holstein
Wassersport auf Nord-Ostsee-Kanal & Elbe-Lübeck-Kanal

 

Neben Nord- und Ostsee sind der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) und der Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) zwei interessante Reviere für Wassersportler in Schleswig-Holstein. Die Verbindungswege für die Seeschifffahrt (NOK) und Binnenschifffahrt (ELK) bieten kurze Verbindungen zwischen Nord- und Ostsee und interessante Einblicke in das Land.

Der Nord-Ostsee-Kanal, mit rund 100 Kilometern die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt, verbindet Brunsbüttel an der Elbe mit Kiel-Holtenau an der Ostsee. Für den gewerblichen Schiffsverkehr ist er unverzichtbar – aber auch für Sportboote ist die Passage möglich und besonders bei Langstreckentörns von der Nordsee in die Ostsee attraktiv. Um die 12.000 Sportboote nutzen den NOK jedes Jahr und zeigen die Attraktivität und den Nutzen auf.

Yachthäfen und Anleger entlang der Strecke, etwa in Rendsburg oder Borgstedt, bieten Infrastruktur für Touristen. Die Fahrt durch den NOK ist ein besonderes Erlebnis: Die Nähe zu Frachtern, die landschaftlich reizvolle Strecke und das Durchfahren der Schleusen machen ihn zu einer faszinierenden Passage.

Der Elbe-Lübeck-Kanal verbindet seit Ende des 19. Jahrhunderts Lauenburg an der Elbe mit Lübeck an der Ostsee. Auf rund 64 Kilometern durchquert der Kanal das Herzogtum Lauenburg, vorbei an Seen, Wäldern und beschaulichen Orten wie Mölln oder Berkenthin. Im Unterschied zum NOK ist er in erster Linie eine touristisch und regional genutzte Wasserstraße, im Gegensatz zu den Seeschiffen können am ELK Binnenschiffe die Fahrt begleiten.

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Die sieben Schleusen entlang der Strecke werden automatisiert betrieben und sind auch für Freizeitboote gut zugänglich. Der Kanal bietet ideale Bedingungen für gemäßigte Törns, auch für Familien oder Anfängerinnen/Anfänger. Zudem ist die Umgebung ein touristisches Highlight mit Radwegen, Campingplätzen und kulturellen Angeboten.

Trotz des vorhandenen Potenzials bleibt die Bedeutung der beiden Kanäle für den Segeltourismus bislang begrenzt. Das liegt an mehreren Faktoren:

• Informationsdefizite: Viele Freizeitkapitäne kennen die Möglichkeiten der Passage nicht oder sind unsicher hinsichtlich Regularien und Schleusenvorgängen

• Fehlende touristische Vermarktung: Die Kanäle werden in touristischen Materialien selten aktiv beworben oder als Bestandteil maritimer Reiserouten dargestellt

• Schleusenzeiten und Wartezeiten: Lange Wartezeiten oder unklare Betriebszeiten können die Planung erschweren

Dennoch bieten sich zahlreiche Chancen, die Erlebbarkeit dieser Wasserstraßen zu verbessern:

• Bessere Infrastruktur: Mehr Servicepunkte für Sportboote, Liegestellen und digitale Infosysteme

• Vernetzte Angebote: Verknüpfung von Kanalfahrt mit regionalem Tourismus, z. B. Rad- und Wanderwegen, Museen oder Gastronomie

• Informationsangebote: ein verbessertes Marketing erhöht die Kenntnis zu den beiden Wasserstraßen, dass sie mehr sind, als nur ein kurzer Weg zwischen Nord- und Ostsee

Nord-Ostsee-Kanal und Elbe-Lübeck-Kanal sind mehr als reine Durchfahrtswege. Sie bieten eine attraktive Ergänzung zum Segeltourismus an Nord- und Ostsee. Wenn es gelingt, den Komfort für Freizeitkapitäne zu steigern und die Reize der Kanäle gezielt zu bewerben, könnten diese Wasserstraßen eine neue Blütezeit im maritimen Tourismus Schleswig-Holsteins erleben.

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